Bevor der eigentliche Blogeintrag folgt, muss ich erst
ein paar Vorbemerkungen machen.
Den Post fing ich schon Mitte Januar an zu schreiben.
Es war ein Sonntag. Meine Männer alle im Gottesdienst. Ich nutzte die Zeit für
etwas, was ich schon lange machen wollte und für das jetzt irgendwie die Zeit
gekommen war. Vor fast fünf Jahren verlor ein christlicher Liedermacher – Arne
Kopfermann – bei einem Autounfall seine Tochter. Ich hatte mir schon manches
durchgelesen, doch es kam mir durch unseren Unfall wieder in den Sinn und so
hörte ich mir ein sehr berührendes Interview, sowie seine Lieder, die er nach
dem Unfall schrieb, an. Aufgrund dieser Eindrücke und dem einleitenden Ereignis,
das zu Beginn des Eintrags unten steht, schrieb ich in den Blog. Ja, und dann
stellte ich den Entwurf (war noch net ganz fertig) dennoch nicht rein. Das
geschah:
Eine Freundin rief mich am nächsten Tag an. Sie
erzählte mir, dass ein Papa eines Klassenkameraden unseres mittleren Sohnes
gestorben sei. Ganz plötzlich. Das war ein Schock. Und es fühlte sich einfach
nicht richtig an, meinen Eintrag zu posten. Oh man – das was uns erspart blieb,
dass die Familie zerrissen wurde, da muss diese andere Familie jetzt durch…
Nun zum Blogeintrag – den Anfang geschrieben Mitte Januar:
Gestern
schrieb ich einer Freundin eine Karte. Ich blickte auf und sah auf ein
Familienfoto von unserer Familie aus dem Jahr 2017. Jörg und ich sitzen in der
Mitte, unser Großer neben mir, die zwei anderen Jungs neben Jörg auf der Seite.
Ich schrieb
meiner Freundin gerade, dass die alltäglichen Dinge wieder so anders bewertet
werden nach so einer Grenzerfahrung, wie es der Unfall war. Selbst den Auseinandersetz-ungen
zwischen den Jungs kann man etwas Gutes abgewinnen. Dass sie sich streiten
bedeutet, dass wir noch alle zusammen sind und sie sich als Geschwister
haben!!! Dass sie ihre Kleider rumliegen lassen, bedeutet, dass wir alle ein
Dach über dem Kopf haben und genügend Platz obendrein… OK, ich geb ehrlich zu,
dass ich mich net super mega freu, dass sie sich mal wieder in den Haaren haben
und vieles rumliegen lassen ;-), doch ein Schmunzeln und eine Welle der
Dankbarkeit überkommt mich doch auch immer wieder, trotz dem Gerangel und der
Unordnung.
Hey, wie
schnell hätte es kurz vor Jahresende dazu kommen können, dass unsere Familie
genau dort diesen Schnitt zu spüren bekommen hätte – zwischen Jörg und mir vom
Bild aus gesprochen – der älteste Sohn und ich weg plus Baby.
Exkurs: DANKBARKEIT J J J - Siehe nächster Blogeintrag
Mich berührt
es sehr von Arne Kopfermann zu erfahren, wie er und seine Frau und sein Sohn
damit umgegangen sind. Arne Kopfermann trägt vieles nach Außen, verarbeitet im
Gespräch. Seine Frau und sein Sohn sind eher introvertiert und möchten nicht so
sehr an die Öffentlichkeit mit ihrer Trauer. Auch das hat mich einiges gelehrt.
Viele Feedbacks die ich über meinen Mann erfahren habe waren die Sorge anderer,
dass ich mich in einem Loch (Depression) befinden würde, da man noch nix von
mir gehört oder gesehen hätte. Ich kann sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass
ich in solch einem Loch überhaupt nicht drin war. Es war vielmehr ein
Trauerprozess, den ich durchmachen musste und ich mich auch darauf bewusst einlassen wollte. Wir sind sehr verschont
geblieben, dennoch, es war eine extreme Grenzerfahrung, die man erstmal
verarbeiten muss. Besonders mit der zusätzlichen Belastung der Operation und
der Schwangerschaft, die sehr anstrengend ist und es auch zu Vorwehen und Schwierigkeiten (Eiweiß- und Eisenmangel, infolge dessen Herzrhythmusstörungen) kam. Da
war es mir genug, dass ich mich um meinen Körper, um die Kinder und den
normalen Alltag kümmern musste, da brauchte ich erstmals keine Kontakte zur Außenwelt, das wäre zu anstrengend gewesen.
Im Prediger steht: „Alles hat seine Zeit.“ Oh ja, so ist es und die muss man sich auch nehmen, wenn es dran ist und nicht weitermachen um des lieben Alltags oder Menschen um einen herum. Jesus achtete auch immer wieder darauf, dass er Zeiten des Verarbeitens und Im-Gespräch-sein mit dem Vater hatte. Er zog sich da auch regelrecht zurück. Ich finde das nachahmenswert. Wir müssen net immer nur funktionieren nach Außen hin. Wir profitieren viel eher davon - auf allen Ebenen - wenn wir uns diese Auszeiten gönnen und sie nutzen, um uns von der Quelle allen Lebens füllen zu lassen – in der Beziehung zum Vater!
Im Prediger steht: „Alles hat seine Zeit.“ Oh ja, so ist es und die muss man sich auch nehmen, wenn es dran ist und nicht weitermachen um des lieben Alltags oder Menschen um einen herum. Jesus achtete auch immer wieder darauf, dass er Zeiten des Verarbeitens und Im-Gespräch-sein mit dem Vater hatte. Er zog sich da auch regelrecht zurück. Ich finde das nachahmenswert. Wir müssen net immer nur funktionieren nach Außen hin. Wir profitieren viel eher davon - auf allen Ebenen - wenn wir uns diese Auszeiten gönnen und sie nutzen, um uns von der Quelle allen Lebens füllen zu lassen – in der Beziehung zum Vater!
Ich stell
das Interview mit Arne Kopfermann, sowie seine Lieder als Link hier rein.
01.11.2017 /
Calando
Der Trauer ins Auge sehen
Arne
Kopfermann berichtet über die schwerste Zeit seines Lebens. https://www.erf.de/index.php?content_spage=&node=1127&content_item=3736
Ich möchte
jetzt gar nicht mehr viel dazu schreiben. Ich möchte dich ermutigen, dich auch auf den Weg zu machen mit dem Thema Leid
und Trauer zu befassen. Vor allem auch im Hinblick darauf, wie Gott dazu
steht und was er damit zu tun hat.Ich erlebe oft, dass viel Frust und Wut in den Menschen steckt, da sie Gott einfach net nachvollziehen können. Ich kann das total verstehen. Man kann manchmal schon den Eindruck haben, dass Gott alles egal ist oder er eben doch net allmächtig ist oder eben nicht der „liebe Gott“, oder, oder.
In den Psalmen der Bibel und in den Klageliedern lesen wir auch davon, dass sogar Menschen, die schon lange mit Gott unterwegs sind immer wieder Gott bestürmen und ja, auch infrage stellen. Was mich beeindruckt: Sie nennen Gott ganz unverblümt ihre Zweifel und ihre Anklage. Sie sind im Dialog mit ihm! Das ist doch auch das, was eine gute Vater-Kind-Beziehung ausmacht: wir diskutieren miteinander, wir reiben uns aneinander, wir möchten die Welt dadurch besser verstehen um in ihr klarzukommen. Das ist absolut gesund. Auch in der Beziehung zum himmlischen Vater!
Was mich ebenso beeindruckt ist: die Klagen, Zweifel und Vorwürfe enden immer wieder im Lob über Gottes Wege! Erstaunlich!
Das Geheimnis dahinter ist das Fundament, das ich aus Gottes Wort erkenne, worauf alle Beziehung gebaut ist: Vertrauen!
Vertrauen ist gleichzusetzen mit Glauben. Ich glaube Gott, dass er es gut mit mir meint. Ich vertraue ihm, dass er die Fäden in der Hand hält, auch wenn ich Vieles nicht verstehe. Ich glaube ihm, dass er sich an sein Wort hält und seine Verheißungen, die er darin verspricht einhält. Ich vertraue ihm, dass er in jeder Situation bei mir ist und mit mir auch durchs dunkle Tal geht. Ich glaube ihm, dass dieser Zeit Leiden irgendwann einmal vorbei sein werden und dann in der Ewigkeit, in der Gemeinschaft ihm gar nicht mehr an die durchgemachten Leiden denken werden. Eben ihm Glauben, dass alles seinen Sinn hatte, auch die schwersten Täler.
Mach auch du dich persönlich auf die Suche und finde heraus, was die Bibel über das Leid sagt!
Auf ERF gibt es auch interessante Online-Workshops zu verschiedenen Themen, auch über das Leid. Vielleicht auch eine Möglichkeit für dich?
Auf ERF gibt es auch interessante Online-Workshops zu verschiedenen Themen, auch über das Leid. Vielleicht auch eine Möglichkeit für dich?
https://www.erf.de/erf-workshops/18000?ref=top&reset=
„Hiob – auf der Suche nach dem Sinn
Warum werden auch die liebenswertesten Menschen nicht von Leid verschont? Das Buch Hiob hilft, erste Antworten auf diese Frage zu finden.
Das Leben erscheint oft ungerecht. Zumindest werden auch die liebenswertesten Menschen oft von Leid nicht verschont. Warum das so ist - das ist eine der ältesten Fragen der Menschheit. Das Buch Hiob hilft, Antworten auf diese Frage zu finden.“
„Hiob – auf der Suche nach dem Sinn
Warum werden auch die liebenswertesten Menschen nicht von Leid verschont? Das Buch Hiob hilft, erste Antworten auf diese Frage zu finden.
Das Leben erscheint oft ungerecht. Zumindest werden auch die liebenswertesten Menschen oft von Leid nicht verschont. Warum das so ist - das ist eine der ältesten Fragen der Menschheit. Das Buch Hiob hilft, Antworten auf diese Frage zu finden.“
Dieser Kurs fängt am 13.3. an.
Eine Gott-sei-Dank-Sendung mit dem Titel „Das
Schicksal ist ein Schläger“, in der es auch über das Thema Leid geht.
Gott
verspricht uns – wenn wir ihn aufrichtig suchen, nach Antworten fragen, so
werden wir nicht enttäuscht – er gibt sie dir gern – darauf wartet er!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen